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Gruppendynamik

Ausgangslage der Gruppendynamik

Wir alle haben von Geburt an zahlreiche Erfahrungen in Cliquen, Gruppen und Teams und deren Dynamik gemacht. Wörtlich handelt es sich in der Gruppen-Dynamik um die Kraft der Gruppe. Sobald mindestens drei Personen beisammen sind, haben wir es mir dieser spezifischen Kraft zu tun. Von nun an kann es zu wechselnden Koalitionen kommen. Sobald sich zwei verbünden, machen sie den Dritten zum Aussenseiter. Derartige Bündnisse können vor allem dann bedrohlich werden, wenn wir ernsthaft aufeinander angewiesen sind und wenn wir etwas miteinander tun müssen, sei es in der Arbeit oder im Privaten.

Gruppendynamik ist die Dynamik, die sich bei der Bildung, dem Fortbestand und dem Abschluss von Gruppen ergibt. Es sind Prozesse, in denen Sympathie und Antipathie bekundet werden, Prozesse von Ausschluss und Integration, von Drinnen und Draussen, sowie von Einflussnahme durch bzw. Widerstand gegenüber Autoritäten ausgehandelt werden. Diese Prozesse sind allgegenwärtig, von daher gilt der Satz: «Gruppendynamik ist wie Wetter – es findet immer statt.». Damit sich innerhalb einer Gruppe eine tragfähige Ordnung entwickeln kann, sucht jedes Gruppenmitglied Antworten in Bezug auf Zugehörigkeit, Macht/Einfluss und Intimität im Sinne von Nähe. Gruppen werden erst dann erfolgreich kooperieren können, wenn die Bearbeitung all dieser Themen möglich ist

Die T(rainings)-Gruppe

Die spezielle gruppendynamische Methodik, insbesondere die der Trainingsgruppe (auch T-Gruppe genannt), stellt bis heute einen Tabubruch gegenüber dem herkömmlichen Seminarbetrieb sowie der traditionellen Wissenschaftsmethodik und Expertenlogik dar. Die klassische Seminarleitung, die Wissenschaft und die Expertenberatung arbeiten in Abgrenzung und Gegenüberstellung zur Gruppe, die quasi den Forschungsgegenstand darstellt. Es ist das klassische Subjekt-Objekt-Modell. Die Dozierenden stehen vorne, wissen alles und stellen die Ergebnisse ihres Wissens, ihrer Recherchen und ihrer Beobachtungen dem eher passiven Auditorium zur Verfügung. Im Anschluss daran können noch kurze Stellungnahmen und Reflexionen erfolgen, sowie maximal kleine Übungssequenzen oder Rollenspiele.

Die Arbeitsweise der Trainingsgruppe weist im Sinne der Aktionsforschung in eine gänzlich andere Richtung, nämlich in die der Nicht-Trennung, Nicht-Steuerung und des Nicht-Wissens. Forscher und Untersuchte, bzw. Trainer:innen und Teilnehmende sind im Sinne eines Subjekt-Subjekt-Modells gemeinsam forschende Kooperationspartner. Das soll nicht heissen, dass Trainer:innen plötzlich nichts mehr wissen und tun dürfen. Aber es macht einen deutlichen Unterschied, ob das Trainer:innen-Staff lediglich den eigenen Modellen, dem Faktenwissen oder einem «So-soll-es-sein» verhaftet bleibt oder selbst ein Teil des lebendigen Geschehens vor Ort ist.

Videos zum Thema

Das Prinzip Gruppendynamik von O. Geramanis

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